Windenergie-Ausbau in Deutschland im Jahr 2024 nach 10 Monaten unter Vorjahresniveau
© Adobe StockMünster - Der Ausbau der Windenergie in Deutschland liegt nach den ersten zehn Monaten des Jahres 2024 insgesamt unter dem Niveau des Vorjahres. Während an Land die Neuinbetriebnahmen deutlich zurückgegangen sind, hat der Offshore-Ausbau im Vergleich zum Vorjahreszeitraum allerdings deutlich zugelegt.
Bis zum Jahr 2030 ist es da Ziel der Bundesregierung, die Windenergie an Land auf eine Leistung von rund 115.000 MW und die Offshore Windenergie auf mindestens 30.000 MW ausbauen. Nach der IWR-Auswertung der Daten des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur (BNetzA) für den Zeitraum Januar bis Oktober 2024 wurden on- und offshore in Deutschland rund 530 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 3.050 MW neu in Betrieb genommen. Unter Berücksichtigung des parallel erfolgten Rückbaus von Altanlagen sind derzeit onshore Windenergieanlagen mit einer Leistung von rund 62.700 MW und offshore Turbinen mit rund 9.200 MW in Betrieb. Bis zur Erreichung der Ziele der Bundesregierung ist daher eine deutliche Erhöhung des Ausbautempos erforderlich.
Januar bis Oktober 2024: Wind an Land-Ausbau verliert weiter an Dynamik, Offshore-Ausbau auf Kurs
Von Januar bis Oktober 2024 sind nach einer aktuellen IWR-Auswertung von vorläufigen Daten des Marktstammdatenregisters der BNetzA insgesamt 528 Windenergieanlagen mit einer Bruttoleistung von 3.050 MW neu in Betrieb gegangen (Jan-Okt 2023: 655 Anlagen, 3.201 MW) (Stand: 07.11.2024). Damit bewegt sich der Zubau bezogen auf die Leistung um knapp 5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraumes.
Insgesamt entfällt davon mit 455 neu in Betrieb genommenen Windturbinen und einer Bruttoleistung von 2.308 MW der Großteil auf Onshore-Standorte (Jan-Okt 2023: 631 WEA, 2.973 MW). 73 Turbinen mit 742 MW wurden offshore in Betrieb genommen (Jan-Okt 2023: 24 WEA, 229 MW). Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist der Windenergiezubau an Land mit Blick auf die Leistung somit um 22 Prozent zurückgegangen, während sich die in Betrieb genommene Leistung der Offshore-Windturbinen um 225 Prozent erhöht hat.
Unter Berücksichtigung der Stilllegung und des Abbaus von Altanlagen mit einer Leistung von 630 MW im Zuge des anziehenden Repowerings in den ersten zehn Monaten des Jahres 2024 bleibt ein um etwa 9 Prozent unter dem Vorjahr liegender Nettozubau von 2.420 MW (Jan-Okt 2023: 2.664 MW).
Bundesländerranking Wind an Land: NRW vor Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Brandenburg
Mit einem Brutto-Zubau von 119 Windkraftanlagen und einer Leistung von 580 MW rangiert das Binnenland Nordrhein-Westfalen im Zeitraum Januar bis Oktober 2024 weiter auf Platz eins im Bundesländer-Ranking. Dahinter folgen die Küstenbundesländer Niedersachsen mit 459 MW (91 WEA) und Schleswig-Holstein mit 434 MW (85 WEA) auf Platz zwei und drei sowie Brandenburg mit 210 MW (40 WEA) auf Rang vier. Auf Platz fünf und sechs liegen Sachsen-Anhalt mit 185 MW (34 WEA) und Rheinland-Pfalz mit 130 MW (27 WEA).
Dahinter folgen mit deutlichem Abstand Hessen (90 MW, 17 WEA) und Mecklenburg-Vorpommern (85 MW, 15 WEA) auf Platz sieben und acht. Im hinteren Mittelfeld liegen Baden-Württemberg (49 MW, 10 WEA) und Thüringen (31 MW, 6 WEA). Schlechteste Flächen-Bundesländer sind Sachsen (24 MW, 5 WEA), Bayern (21 MW, 4 WEA) und das Saarland (11 MW, 2 WEA). In den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg wurden im Jahr 2024 bislang keine neuen Windenergieanlagen errichtet.
Kreisranking: Dithmarschen (Schleswig-Holstein) und Paderborn (NRW) führend
Auf der Kreisebene wird das Zubau-Ranking der Top 50 Kreise vom Landkreis Dithmarschen (108 MW) in Schleswig-Holstein angeführt. An zweiter Stelle liegt der Kreis Paderborn (98 MW) in Nordrhein-Westfalen. Darauf folgen mit den Landkreisen Segeberg (77 MW) und Nordfriesland (77 MW) wieder zwei Kreise aus Schleswig-Holstein. Knapp dahinter landet auf Platz fünf des Kreisrankings der Landkreis Uckermark (72 MW) in Brandenburg.
Offshore Windenergie: Alle Anlagen in den Offshore-Windparks Baltic Eagle und Gode Wind 3 in Betrieb
Bis Ende Oktober 2024 wurden auf See insgesamt 73 Turbinen mit einer Gesamtleistung von 742 MW in Betrieb genommen. Dabei handelt es sich um die geplanten Anlagen in den Offshore-Windparks Baltic Eagle von Iberdrola in der Ostsee und Gode Wind 3 von Ørsted in der Nordsee. Von den 73 Turbinen entfallen 50 Anlagen vom Typ Vestas V174-9,5 MW auf Baltic Eagle. Der Offshore Windpark Gode Wind 3 umfasst insgesamt 23 Siemens Gamesa Windturbinen vom Typ SG 11.0-200 DD.
© IWR, 2024
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