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Pasewalk wird Wasserstoff-Hotspot: Enertrag startet mit Elektrolyse-Leuchtturmprojekt in Mecklenburg-Vorpommern

© Tom Schweers© Tom SchweersDauerthal – Im Zuge der Energiewende und des wachsenden Bedarfs an klimafreundlichen Energieträgern gewinnt der Ausbau der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Projekte wie das von Enertrag in Pasewalk zeigen, wie regionale Infrastruktur und industrielle Dekarbonisierung zusammenwirken können.

Der Ausbau einer leistungsfähigen Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland erhält weiteren Schub: Enertrag hat mit der notariellen Unterzeichnung eines Flächenkaufvertrags im Industriepark Berlin-Szczecin einen wichtigen Schritt zur Realisierung eines der ersten großtechnischen Wasserstoffwerke in Mecklenburg-Vorpommern getan. Grundlage dafür ist die bereits im Juli 2024 erfolgte Zusage von Fördermitteln aus dem europäischen IPCEI-Programm, die jetzt in konkrete Maßnahmen mündet. Damit baut das regenerative Energieunternehmen seine führende Rolle im Bereich grüner Wasserstoffprojekte in Ostdeutschland weiter aus.

Grundstückskauf für Wasserstoffwerk in Pasewalk abgeschlossen
Am 24. Juni 2025 wurde in Pasewalk der Kaufvertrag für ein rund 6,5 Hektar großes Grundstück unterzeichnet, auf dem Enertrag eines der ersten Wasserstoffwerke dieser Größenordnung in Mecklenburg-Vorpommern errichten wird. An der Unterzeichnung nahmen neben Vertretern des Unternehmens auch Bürgermeister Danny Rodewald und weitere Vertreter der Stadt teil.

Das Vorhaben ist Teil des europäischen IPCEI-Förderprogramms (Important Projects of Common European Interest) und wird direkt an das künftige deutsche Wasserstoffkernnetz angebunden. In der ersten Ausbaustufe ist eine Elektrolyseleistung von 60 MW vorgesehen, wodurch jährlich etwa 6.000 Tonnen grüner Wasserstoff produziert werden sollen. Perspektivisch lässt sich die Kapazität auf bis zu 180 MW erweitern.

Die weitere Planung ist bereits fest im Zeitplan verankert: Noch im August beginnen auf dem Gelände erste naturschutzrechtliche Maßnahmen wie der Bau eines Reptilienschutzzauns. Das Engineering zur technischen Detailausarbeitung soll 2025 beauftragt werden. Die Einreichung der Genehmigungsunterlagen ist für die erste Jahreshälfte 2026 geplant, Baubeginn ist 2027 und die Inbetriebnahme ist bis 2029 vorgesehen.

Michael Westphal, Geschäftsführer der Enertrag Landgesellschaft, bezeichnete das Projekt als „Meilenstein zur Errichtung eines Wasserstoffwerks in Pasewalk, das eines der ersten in Mecklenburg-Vorpommern sein wird. Dieses Projekt wird nicht nur neue Arbeitsplätze schaffen, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung vor Ort stärken und eine Leuchtturmwirkung für die Region entfalten. Unser Vorhaben ist ein weiterer Schritt auf dem Weg, fossile Brennstoffe vollständig zu ersetzen.“ Bürgermeister Rodewald lobte das Vorhaben als starkes Bekenntnis zum Standort Pasewalk und unterstrich: „Das geplante Wasserstoffwerk der Firma ENERTRAG ist nicht nur ein starkes Bekenntnis zum Standort Pasewalk, sondern auch ein Impulsgeber für die gesamte Region. Mit diesem Unternehmen bleibt der grüne Strom da wo er produziert wird.“

Bild: 3D-Visualisierung des geplanten Wasserstoffwerks in Pasewalk - © Enertrag


Fördermittelbescheid als entscheidende Grundlage
Enertrag hat bereits im Juli 2024 den Fördermittelbescheid für das IPCEI-Projekt „Elektrolysekorridor Ostdeutschland“ erhalten. Das Projekt ist Teil der IPCEI Hy2Infra-Förderung. Ziel ist es, großskalige Elektrolyse- und Infrastrukturkapazitäten in Europa aufzubauen und so die Versorgung industrieller Abnehmer mit grünem Wasserstoff zu sichern.

Das Projekt "Elektrolysekorridor Ostdeutschland" umfasst eine Elektrolysekapazität von 185 MW, verteilt auf zwei Standorte in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg.

Durch die Ansiedlung der beiden Projekte in dünn besiedelten Regionen wird die lokale Wertschöpfung unterstützt. Außerdem ist sie systemdienlich, da so erneuerbarer Überschussstrom direkt vor Ort veredelt, statt abgeregelt wird und der dem Netz zur Verfügung gestellte Strom durch den systemdienlichen Betrieb der Elektrolyse verstetigt wird.

Die Projekte sollen direkt an das Wasserstoff-Kernnetz angeschlossen werden und jährlich rund 15.000 Tonnen Wasserstoff einspeisen. Dadurch wird nicht nur die lokale Wertschöpfung in strukturschwachen Regionen gefördert, sondern auch eine systemdienliche Nutzung von Überschussstrom ermöglicht.

© IWR, 2025


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30.06.2025

 



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