Atomkraftwerke mit Problemen: AKW-Pannenserie in Finnland, Großbritannien, Belgien und der Schweiz

Münster - Die Stromproduktion von Atomkraftwerken schwankt wie bei anderen konventionellen Kraftwerken auf Grund von geplanten und ungeplanten Ereignissen. Eine Reihe von europäischen Atomkraftwerken ist derzeit aus unterschiedlichen Gründen vom Netz oder produziert nur mit gedrosselter Leistung. Nachfolgen eine Auswahl:
In Finnland musste das Atomkraftwerk Olkiluoto 2 (OL2) am 09.09.2024 wegen eines Generatorproblems unverhofft abgeschaltet werden. Die Reparatur gestaltet sich schwieriger als gedacht. Ab dem 06. Oktober 2024 soll OL2 zwar mit einem Ersatzrotor, aber mit gedrosselter Leistung wieder Strom produzieren können. Die Ursache des Ausfalls wird laut des Betreibers TVO erst noch weiter untersucht.
In Großbritannien kann der Block 1 des Atomkraftwerks Hartlepool nur mit gedrosselter Leistung betrieben werden. Grund ist ein Leck im Kondensatorrohr, das britische Atomkraftwerk kann nur Strom mit 225 MW Leistung (netto: 590 MW, brutto 655 MW) produzieren.
In Belgien verzögert sich der Neustart des Atomkraftwerks Doel 4 (1.090 MW brutto), das seit dem 28. August 2024 abgeschaltet ist. Eigentlich war die Inbetriebnahme des AKWs Doel (seit 1985 in Betrieb) für den 23. Oktober 2024 geplant. Als neuer Termin ist der 30. November 2024 anvisiert, allerdings ist das nicht sicher. Bei Kontrollen wurden Schäden am Rahmen der Kuppel festgestellt, die eine Inbetriebnahme verzögern.
In der Schweiz fällt der Block 1 des Atomkraftwerks Beznau länger aus als erwartet. Geplant war die Inbetriebnahme nach einer Reparatur am 29.09.2024. Zwar konnten die Reparaturmaßnahmen durchgeführt werden, dennoch kann das Kernkraftwerk nicht wieder in Betrieb gehen. Grund sind die Untersuchungsergebnisse von Stahlproben an Speisewasserbehältern. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass beim Anfahren der Anlage der "Stahl spröder ist als erwartet".
© IWR, 2025
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