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EEG-Novelle: BDEW fordert Fahrplan für weiteren EE-Ausbau

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Berlin - Mit Blick auf die von der Bundesregierung für diesen Herbst geplante Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) hat der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) eine strategische und zielorientiertes Vorgehensweise gefordert.

„Um die Klimaziele zu erreichen, brauchen wir endlich einen Fahrplan für den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien, insbesondere die Festlegung technologiespezifischer Ausbaupfade“, sagte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Diese müssten vor dem Hintergrund des European Green Deal ambitioniert sein, aber dennoch flexibel genug, um sie auf sich ändernde Rahmenbedingungen anzupassen.

„Der Bruttostromverbrauch wird mit dem Zuwachs der E-Mobilität und der zunehmenden Nachfrage der Industrie nach grünem Wasserstoff steigen. Erneuerbare Energien sind längst von entscheidender Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Nach BDEW-Berechnungen sind daher ein jährlicher Zubau von mindestens 3,7 GW Windenergie an Land und mindestens 5 GW Photovoltaik notwendig, um das Klimaziel 2030 zu erreichen“, so Andreae.

Ziele und Pfade sind allerdings nur dann zu erreichen, wenn die Rahmenbedingungen für den dafür notwendigen Ausbau stimmen. Insbesondere bei Windenergie an Land und Photovoltaik bestehen jedoch weiterhin Hemmnisse. So gibt es in beiden Bereichen noch immense ungenutzte Flächenpotenziale. Wichtig sei zudem, dass bei unterzeichneten Ausschreibungen die nicht vergebenen Mengen später neu ausgeschrieben werden. Außerdem müsse das EEG die notwendigen Regelungen für eine wirtschaftlich effiziente Anschlussnutzung für Wind- und PV-Anlagen schaffen, die aus der EEG-Vergütung fallen.

„Um den Windenergieausbau an Land wieder in Schwung zu kriegen, muss jedoch auch die Akzeptanz vor Ort steigen. Dafür ist eine kommunale Beteiligung an der Wertschöpfung nötig. Auch im Bereich PV müssen die Bürger stärker ins Boot geholt werden. Um mehr PV-Anlagen auf die Dächer zu bringen, muss die Installation eigener PV-Anlagen für Hauseigentümer attraktiver werden“, so Andreae. Hier spiele der Eigenverbrauch eine wesentliche Rolle.

Gleichzeitig müssen Bürger und Industrie beim Strompreis entlastet werden. Kurz- und mittelfristig sollte die EEG-Umlage daher auf maximal 5 Cent gedeckelt werden. Langfristig sollte sie vollständig über die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung finanziert werden, fordert Andreae.

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25.08.2020