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Internationaler Windmarkt: Weltweiter Windkraftzubau sinkt 2022 - Goldwind verdrängt Vestas von Platz 1

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London, UK - Nach den Ausbaurekorden der Vorjahre ist die weltweite Inbetriebnahme von Windturbinen im Jahr 2022 um 15 Prozent auf 86.000 MW (86 GW) zurückgegangen. Dabei ist das Wachstum in den beiden größten Märkten der Welt China und den USA zum Stillstand gekommen.

Grund für die rückläufige Entwicklung sind vor allem Engpässe in der Lieferkette und die Unsicherheit über staatliche Unterstützungsmaßnahmen für den Windenergie-Ausbau, die zu Beeinträchtigungen bei der Projektentwicklung geführt haben. Das geht aus dem neuen Bericht "2022 Global Wind Turbine Market Shares" des Marktforschungsunternehmens BloombergNEF (BNEF) hervor.

"Die Alarmglocken sollten läuten. Regierungen auf der ganzen Welt erhöhen ihre Ambitionen zur Dekarbonisierung und gleichzeitig verlangsamt sich der Zubau vor Ort", so Cristian Dinca, Windanalyst bei BloombergNEF und Hauptautor des Berichts.

Der Großteil der neuen Windparks wurde an Land errichtet (89 Prozent), während die Inbetriebnahme neuer Offshore-Turbinen bei 9.100 MW (9,1 GW) lag, was gegenüber 2021 einem Rückgang von 46 Prozent entspricht. "Wir gehen davon aus, dass der Rückgang bei der Offshore-Windkraft nur von kurzer Dauer sein wird", so Oliver Metcalfe, Leiter der Windforschung bei BloombergNEF zur Entwicklung im Offshore-Segment. "Deutschland und die Niederlande werden bis 2023 wieder große Projekte installieren, während die Branche auch in neueren Märkten wie Frankreich und Taiwan an Fahrt aufnehmen wird."

Mit Blick auf das globale Herstellerranking hat der chinesische Windturbinenhersteller Goldwind den dänischen Windkraftriesen Vestas 2022 von der Spitzenposition verdrängt. Insgesamt wurden 2022 Goldwind-Turbinen mit einer Leistung von 12.700 MW (12,7 GW) neu in Betrieb genommen, von denen fast 90 Prozent für den chinesischen Heimatmarkt bestimmt waren. Von Vestas wurden 2022 insgesamt Windturbinen mit einer Leistung von 12.300 MW (12,3 GW) neu in Betrieb genommen. Auf dem dritten Rang folgt mit rund 9.300 MW (9,3 GW) GE Renewable Energy. Envision - ein weiterer Hersteller mit Sitz in China - belegte mit 8.300 MW (8,3 GW) den vierten Platz, und Siemens Gamesa und Mingyang lagen mit 6.800 MW (6,8 GW) gleichauf auf dem fünften Platz. Die Inbetriebnahmedaten beruhen auf der globalen Datenbank von BNEF für Windkraftprojekte sowie Informationen aus der Branche.

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31.03.2023