Offshore-Windenergie: BDEW plädiert für Differenzverträge und europäischen Ansatz
Berlin - Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft hat im Rahmen des 9. Wirtschaftsforums Offshore-Windenergie auf Helgoland die Bedeutung des zügigen Ausbaus der Offshore-Windenergie betont.
„Dank der hohen Volllaststundenzahl, der in den vergangenen Jahren deutlich gesunkenen Erzeugungskosten und den noch riesigen bislang unausgeschöpften Ausbaupotenzialen leisten Windenergieanlagen auf See schon heute einen erheblichen Beitrag zu einer klimaneutralen Stromerzeugung und werden in Zukunft eine noch wichtigere Rolle für die Stromversorgung in Deutschland spielen“, so Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Gleichzeitig trage die Offshore-Branche zur Wertschöpfung bei und schaffe nachhaltige Arbeitsplätze. „Gerade in der aktuellen Krise sind Zukunftsbranchen wie diese für die deutsche Wirtschaft besonders wertvoll“, so Andrea weiter.
Damit der weitere Ausbau gelingen kann, müssten aber Planungs- und Investitionsbedingungen entsprechend ausgestaltet werden. Die Anhebung des Offshore-Ausbauziels durch die Bundesregierung begrüßt der BDEW. Klar müsse sein, dass das Potential für Offshore weit über diese Zielmarke hinausgehe und alles dafür getan werden müsse, das enorme Potential in Nord- und Ostsee auszuschöpfen.
Als problematisch stuft der BDEW den Ansatz der Bundesregierung für eine sogenannte zweite Gebotskomponente bei Ausschreibungen für Windenergieprojekte auf See ein. Diese soll es ermöglichen, bei den zuletzt zunehmenden Null-Cent-Geboten eine Entscheidung über den Zuschlag für den Bau der Projekte zu treffen. „Wir haben schlichtweg keine Zeit mehr, um ineffiziente Modelle auszuprobieren. Durch dessen Einführung würde der deutsche Markt im internationalen Wettbewerb an Attraktivität verlieren - mit der Folge, dass Investoren in andere Märkte ausweichen, die ein besseres Investitionsklima aufweisen“, so Andreae.
Stattdessen spricht sie sich für Differenzverträge aus: „Contracts for Difference reduzieren die Kosten für den Ausbau der Offshore-Windenergie, bezuschlagte Gebote werden mit größerer Wahrscheinlichkeit realisiert, der Wettbewerb wird gestärkt und die ohnehin beschränkte Akteursvielfalt bleibt erhalten.“
Andreae ruft aber auch dazu auf, Windenergie auf See zu einem europäischen Projekt zu machen. Notwendig dafür sei eine Annäherung bestehender nationaler Förder- und Ausbauregime sowie eine enge europäische Vermaschung der Netze zu und von den Offshore-Windparks. Um den Offshore-Ausbau - mit Blick auf Flächen und Kosten - effizient zu gestalten, braucht es eine grenzüberschreitende Vernetzung von Windenergieprojekten Offshore. Neben dem Offshore-Ausbau zur Stromerzeugung, müsse der Fokus zudem auf eine europäische Erzeugung von grünem Wasserstoff auf Basis von Offshore-Strom gerichtet werden.
© IWR, 2025
Job: prego services GmbH sucht Leitung Kunden-HR- & Payroll-Services (m/w/d)* Konferenz: THE BLUE BEACH - THE BLUE BEACH COMPANY Enertrag setzt auf Akzeptanz vor Ort: Enertrag-Windpark Bonnhagen I geht mit starkem Angebot für Kommune und Bevölkerung in Betrieb
Interesse an baureifen Windprojekten groß: Exus steigt mit Kauf von 69 MW Windparkprojekt tiefer in den deutschen Windmarkt ein
Bürgerwindpark Minden-Hahlen liefert Strom für 12.000 Haushalte: Energiequelle und Teckwerke stärken regionale Energiewende
Nordex-Aktie springt an RENIXX-Spitze: Nordex Windturbinen in Frankreich und Belgien gefragt – Bedingter Auftrag über rund 1.000 MW in den USA im Fokus
VSB baut Windenergie im Hochsauerland aus: Neuer VSB-Windpark mit Vestas-Anlagen liefert Strom für 25.000 Menschen
Das könnte Sie auch noch interessieren
Tagesaktuelle Solarstrom-Erzeugung in Europa live
Jobticker - Neuzugänge Energiejobs
Energieberufe.de - Das digitale Berufslexikon der Energiewirtschaft
31.08.2020


