Sachsen: Schere zwischen Klimaziel und Windausbau wird immer breiter
Leipzig - Ab Ende 2020 fallen in Sachsen viele Windenergieanlagen, die 20 Jahre oder älter sind, aus der EEG-Vergütung. Die Zukunft der meisten dieser Anlagen ist noch nicht geklärt, viele werden umweltverträglich abgebaut. Das betrifft Ende 2020 erstmals 354 Anlagen mit einer Leistung von 273 Megawatt (MW). Bis Ende 2024 fallen dann insgesamt 626 Anlagen mit einer Leistung von 637 MW aus der EEG-Vergütung.
Per saldo werden daher in den nächsten beiden Jahren in Sachsen wahrscheinlich mehr Windenergieanlagen abgebaut, als neue hinzukommen. Darauf verweist die Branche unter Berücksichtigung der aktuellen Ausschreibungsergebnisse, der schleppenden Fortschreibung der Regionalpläne und der Genehmigungslage. „Die Situation der Windenergie in Sachsen ist dramatisch“, so Prof. Martin Maslaton, Vorsitzender des Bundesverbandes WindEnergie (BWE) in Sachsen.
Für ihre engagierten Klimaziele will die sächsische Landesregierung noch in dieser Legislaturperiode 200 bis 250 neue Windenergieanlagen errichten. Diese Zielvorgabe sei jedoch meilenweit entfernt. „Wir müssen derzeit davon ausgehen, dass bis 2022 sogar weniger Windenergie in Sachsen ans Netz angeschlossen sein wird als heute“, so Maslaton weiter. Schone heute sei absehbar, dass es bis Ende 2021 keinen nennenswerten Zubau von Windenergie in Sachsen geben werde. So hatten 2019 hatten nur drei Gebote aus Sachsen mit einem Gesamtvolumen von 5,5 MW einen Zuschlag in den bundesweiten Ausschreibungen erhalten.
Um zu verhindern, dass sie mit ihren Klimazielen nicht krachend scheitert, müsse die Landesregierung schnell auf die Neuausweisung von Gebieten für Windenergieanlagen drängen, so Maslaton weiter. Die geltenden Regionalpläne seien veraltet und die in der Fortschreibung befindlichen Pläne stützten sich noch immer auf energie- und klimapolitische Zielsetzungen aus dem Jahr 2012.
© IWR, 2025
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Original-Pressemitteilungen Energiewirtschaft
08.06.2020


