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Offshore-Projekt London Array gestoppt: Wenn Vogelschutz wichtiger als Klimaschutz wird

Coventry, Vereinigtes Königreich – Eines der größten Offshore-Projekte Großbritanniens liegt vorerst auf Eis. Das Betreiberkonsortium hat den weiteren Ausbau des Projektes London Array (Phase zwei) gestoppt. Der Grund sind offenbar langjährige Untersuchungen zum Vogelschutz.

Der britische Offshore-Windpark London Array wird zunächst nicht erweitert. Wie das Betreiberkonsortium der Unternehmen Dong Energy, E.ON und Masdar mitteilte, wird die geplante Erweiterung in Phase Zwei nicht eingeleitet. Damit verharrt das Projekt auf absehbare Zeit bei einer installierten Leistung von 630 Megawatt (MW).

Drei Jahre Warten auf Vogelschutz-Ergebnisse
Die Betreiber teilten mit, ihr Portfolio, die technischen Herausforderungen sowie die Unsicherheiten mit Blick auf die Umweltauswirkungen des Projekts geprüft zu haben. Im Ergebnis habe man sich für den vorübergehenden Stopp der Weiterentwicklung von London Array entschieden. Demnach sei eine Wartezeit von mindestens drei Jahren von Nöten, um die möglichen Auswirkungen des Anlagenbetriebs auf die Vogelpopulation zu ermitteln. Vor diesem Hintergrund wurde bei der Genehmigungsbehörde Crown Estate eine formelle Anfrage gestellt, um die Vereinbarung über die Pacht des Gebiets für die Phase zwei aufzuheben. Zudem wurde die bereits reservierte Netzanschlusskapazität am Netzanschlusspunkt Cleve Hill in Graveney, Kent, aufgekündigt.

Ursprünglich war geplant, dass London Array bis zu einer Kapazität von 1.000 MW ausgebaut wird. Davon sind bereits 630 MW in Phase eins errichtet worden und in Betrieb gegangen. Von den verbleibenden 370 MW hatten sich die Betreiber zuletzt schon verabschiedet, da Schwierigkeiten bei der Projektentwicklung eher einen weiteren Zubau von 200 bis 240 MW wahrscheinlich erscheinen ließen.

Verträglichkeit von weiterem Ausbau mit Vogelschutz fraglich

General Manager Mike O'Hare sagte zum Ausbaustopp, dass die Phase zwei von vornherein unter dem Vorbehalt geplant wurde, dass der Ausbau eventuell Rückzugsgebiete von Vögeln bedrohen könnte. O'Hare ging in der Stellungnahme davon aus, dass es bis Januar 2017 dauern wird, bis die notwendigen Daten aus dem Betrieb von Phase eins gesammelt sind. Doch selbst wenn erste Erkenntnisse über die Auswirkungen auf die Vogelpopulationen positiv ausfallen würden, könne man nicht sicher davon ausgehen, dass die Behörden die Beeinträchtigungen für die Vögel akzeptieren würden. Zudem sei der Ausbau der Phase Zwei technisch deutlich anspruchsvoller und aufwendiger.

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20.02.2014

 



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