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Statkraft kippt Windkraft-Auftrag für Vestas

Aarhus, Dänemark – Wie der dänische Windenergieanlagen-Hersteller Vestas bestätigt, hat der norwegische Energiekonzern Statkraft einen großen Windkraft-Deal kassiert. Dafür ist ein neuer, vergleichsweise kleiner Auftrag aus Italien ins Haus geflattert. Zudem laufen staatsanwaltschaftliche Ermittlungen gegen ehemalige Vestas-Mitarbeiter.

Wie Vestas am Donnerstag mitteilte, habe Statkraft sich entschieden, nicht in diese Projekte zu investieren. Darüber sei Vestas von Statkraft informiert worden.

Statkraft investiert doch nicht in geplante Windparks

Im Januar 2015 hatte Vestas bereits zu diesen Aufträgen Stellung bezogen. Damals hatte Vestas bestätigt, dass man als bevorzugter Turbinen-Lieferant auserkoren worden sei. Ein verbindlicher Auftrag lag damals jedoch nicht vor. Vestas spricht nun davon, dass sechs Windkraft-Projekte nicht gebaut werden. Statkraft selbst hat die Realisierung von Windenergieprojekten in Norwegen mit einem Umfang von insgesamt 1.000 MW gestoppt. Für diese Windenergie-Leistung kommt Vestas nun nicht zum Zuge. Dies bestätigte ein Vestas-Sprecher gegenüber IWR Online. Wie Statkraft erklärte, sei das derzeitige Börsen-Strompreisniveau zu gering, so dass sich diese Projekte wirtschaftlich nicht mehr lohnen würden. Die Vestas-Aktie war am Donnerstag um 2,5 Prozent gesunken. Am heutigen Freitag geht es bislang um weitere 0,8 Prozent auf 43,81 Euro bergab (Stand 11:10 Uhr, Börse Stuttgart).

Zwölf Turbinen soll Vestas aber definitiv nach Italien liefern. Es geht um den Windpark Cancellara im Süden des Landes. Die Anlagen des Typs V112-3.3 MW kommen auf eine Gesamtleistung von 40 MW. Mit dem Auftraggeber Eolica Cancellara SRL, einer Sub-Gesellschaft von Energreen Holding Italia Spa, die wiederum Teil einer Investment-Gesellschaft aus Luxemburg ist, wurde die Fertigstellung im ersten Quartal 2016 vereinbart.

Staatsanwaltschaft Kiel ermittelt gegen ehemalige Vestas-Mitarbeiter
Wie zudem die Wirtschaftswoche am Donnerstag berichtete, läuft beim größten Windkraftanlagen-Hersteller der Welt derzeit ein Verfahren, weil Mitarbeiter möglicherweise in die eigene Tasche gewirtschaftet haben. Es soll um etwa 18 Mio. Euro gehen. Wie die Wirtschaftswoche schreibt, habe sich Vestas „vor einigen Monaten“ von fünf Top-Managern getrennt. Tatsächlich kursierte diese Nachricht bereits im März 2014 (IWR Online berichtete). Damals wurde unter Berufung auf Branchenkreise von einem möglichen Korruptionsskandal gesprochen. Nun würden angeblich mehrere Behörden ermitteln. Die Staatsanwaltschaft in Kiel bestätigte gegenüber IWR Online, dass gegen ehemalige Mitarbeiter von Vestas wegen des Verdachts der Untreue ermittelt wird.

© IWR, 2015

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