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Abo Wind geht in den Iran

Wiesbaden – Windenergie im Iran: Was vor einem Jahr für deutsche Unternehmen noch unvorstellbar war, wird nun angegangen. Der Projektierer Abo Wind aus Wiesbaden will im Iran Fuß fassen. Nach der langen Isolation des Landes herrscht dort Aufbruchstimmung.

Wegen des Konfliktes um das iranische Atomprogramm wurde das Land im Nahen Osten seit 2006 von der internationalen Gemeinschaft mit wirtschaftlichen Sanktionen belegt. Nach jahrelangen, zähen Verhandlungen wurde Mitte 2015 eine Lösung gefunden, deren Umsetzung nun zur Aufhebung der Sanktionen geführt hat. Abo Wind hat diese Chance sofort ergriffen: „Wir haben in den vergangenen Wochen mehrere Kooperationsverträge mit regionalen Partnern geschlossen“, berichtet Vorstand Dr. Jochen Ahn. In diesen Tagen bezieht Abo Wind ein Büro in Teheran, für das auch neue Mitarbeiter vor Ort eingestellt werden. Es wird neben Buenos Aires der zweite außereuropäische Standort.

Abo Wind: Neue Abteilung für internationale Geschäftsentwicklung
Insgesamt verfolgt Abo Wind das Ziel, in neuen Ländern aktiv zu werden. Aktuell ist der Projektierer in Deutschland und sechs weiteren europäischen Ländern tätig und hat europaweit bislang gut 1.100 Megawatt (MW) Windkraft ans Netz gebracht. 2015 hat das Unternehmen am Wiesbadener Hauptsitz eine neue Abteilung für die internationale Geschäftsentwicklung gegründet. Unter der Leitung von Dr. Karsten Schlageter prüfen Windkraftprojektierer Länder auf verschiedenen Kontinenten, ob sie als Märkte für Abo Wind in Frage kommen. Die Struktur des Strommarktes, Ausbauziele für Erneuerbare, Windverhältnisse und Rechtssicherheit zählen nach Angaben des Windpark-Projektierers zu den relevanten Kriterien bei der Auswahl.

Starke gesellschaftliche und wirtschaftliche Dynamik im Iran
Mit intensiver Unterstützung der Fachabteilungen für Finanzierung, Netzanbindung und Standortbewertung haben die Fachleute mehrere Länder identifiziert, die prinzipiell geeignet erscheinen. „Nun gilt es, konkrete Strategien für einen Markteintritt zu entwickeln, die zu dem jeweiligen Land passen“, sagt Dr. Karsten Schlageter. „Im Iran kommen wir dabei besonders gut voran.“ Das führt Schlageter auf die langjährige Isolation des Landes zurück: „Fast zehn Jahre litt der Iran unter den wegen der Atompolitik verhängten Sanktionen. Deren Aufhebung entfacht nun eine starke gesellschaftliche und wirtschaftliche Dynamik.“

Windenergie: Iran will 4.500 MW bis 2018
Das betrifft auch die Energiepolitik. Mit rund 75 Millionen Einwohnern und einer Fläche von gut 1,6 Millionen Quadratkilometern zählt Iran zu den 20 bevölkerungsreichsten und größten Staaten der Erde. Das Land ist sehr am Ausbau von nachhaltigen, erneuerbaren Energien interessiert. Das im Iran geförderte Erdöl ist vorrangig für den Export bestimmt. Um den zunehmenden Energiehunger der wachsenden Bevölkerung zu stillen, setzt die Regierung auf Erneuerbare. Bislang sind etwa 350 MW am Netz. Bis 2018 sollen rund 4.500 MW Windkraftleistung hinzukommen.

Um das zu erreichen, sind jedoch einige Hürden zu überwinden. Bislang finanzieren internationale Banken keine Windkraftprojekte im Iran. Auch für Umweltverträglichkeitsprüfungen und Netzanschlussbedingungen müssen noch Strukturen etabliert werden, die internationalen Standards entsprechen.

Der Windkraft im Iran zum Durchbruch verhelfen
„Wir möchten daran mitwirken, der Windkraft im Iran zum Durchbruch zu verhelfen“, sagt Schlageter. Die Voraussetzungen seien gut: Der Iran garantiert einen festen Einspeisetarif für Windstrom und fördert den Ausbau der Erneuerbaren mit verbindlichen Regelungen. Die Netze und die Infrastruktur sind nach Einschätzung des Wiesbadener Unternehmens bereits gut ausgebaut. Das Fachwissen von Abo Wind sowie die Kontakte zu Herstellern, Banken und Investoren sind am Persischen Golf gefragt. In Kooperation mit regionalen Partnern hat Abo Wind bereits Windkraft-Projekte mit rund 350 MW Leistung vorregistriert und mehrere Projektgesellschaften gegründet.

© IWR, 2016

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