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Netzagentur startet zweite Onshore-Windenergie-Ausschreibung

Bonn/Münster – Die Bundesnetzagentur hat die zweite Ausschreibungsrunde für Windenergie an Land gestartet. Bei der ersten Ausschreibung Anfang Mai 2017 waren Bürgerenergieprojekte die großen Gewinner, was von Teilen der Branche kritisiert wurde.

Gebotstermin für die zweite deutsche Onshore-Ausschreibung ist der 1. August 2017. Das Ausschreibungsvolumen dieser Runde beträgt 1.000 Megawatt (MW). Die letzte Ausschreibung, die auf 800 MW ausgelegt war, ist schließlich deutlich überzeichnet worden.

1.000-MW-Ausschreibung am 1. August
Für die neue Ausschreibung können bis zum 1. August 2017 Angebote abgegeben werden. Wie in der ersten Runde beträgt das Höchstgebot 7 Cent je Kilowattstunde (kWh). Abzugeben ist der Wert für einen Referenzstandort. Die Gebote, in denen die niedrigste Förderhöhe angeboten wird, erhalten den Zuschlag, bis das Volumen der Ausschreibungsrunde von 1.000 MW erreicht ist.

„Nachdem in der ersten Runde überwiegend Bürgerenergiegesellschaften erfolgreich waren, dürfen wir gespannt sein, ob sich dies auf das Bieterverhalten auswirkt“, unterstreicht Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. Er hofft zudem, dass die Ausschlussquote weiter auf niedrigem Niveau bleibt.

BDEW und VDMA stellen Bürgerenergie-Regeln in Frage
Bei der ersten Ausschreibung im Mai hatten Bürgerenergieprojekte über 90 Prozent der bezuschlagten Menge ausgemacht. Dies war unter anderem vom Bundesverbande der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sowie vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) Fachverband Power Systems kritisiert worden. Die Verbände warnten vor Realisierungs-Risiken, da für Bürgerenergieprojekte noch keine Genehmigung nach dem Bundesemissionsschutzgesetz vorliegen muss und die Realisierungsfrist 54 statt 30 Monate beträgt.

Insbesondere der VDMA betont, dass das Bürgerenergie-Modell als Ausnahme angelegt worden sei. Mit den langen Realisierungsfristen sei das Neubauvolumen 2019 schwer absehbar, so Matthias Zelinger, energiepolitischer VDMA-Sprecher. „Sollte sich bei den nächsten Ausschreibungen hier ein Trend zeigen, muss die Regelung überprüft werden.“

Erste Onshore-Ausschreibung war deutlich überzeichnet
Die erste Onshore-Ausschreibung wurde im Mai 2017 mit einem Volumen von 800 MW durchgeführt. Insgesamt gingen 256 Gebote mit einem Volumen von 2.137 MW ein. Davon wurden insgesamt 70 Gebote mit einem Volumen von 807 MW bezuschlagt. Der durchschnittliche Zuschlagswert ist mit 5,71 Cent je kWh festgestellt worden. Auf die Bürgerenergie entfielen dabei 93 Prozent aller Zuschläge bzw. 96 Prozent des Zuschlagsvolumens.

© IWR, 2017

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