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Deutschland weitet Kooperationen zur Beschleunigung des Wasserstoff-Markthochlaufs weiter aus

© Adobe Stock / Fotolia© Adobe Stock / FotoliaBerlin - Zur Beschleunigung des Hochlaufs der Wasserstoffwirtschaft intensiviert Deutschland neben den Aktivitäten im Inland auf internationaler Ebene den Ausbau von Kooperationen. Jüngste Beispiele sind die Zusammenarbeit mit den Niederlanden und Aktivitäten in Südkorea.

Deutschland und die Niederlande vertiefen ihre Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Wasserstoffinfrastruktur und des Markthochlaufs. Auch mit Südkorea erweitert Deutschland über die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) die gemeinsamen Aktivitäten beim Thema Wasserstoff.

Deutschland und die Niederlande unterzeichnen Absichtserklärungen
Im Rahmen eines Arbeitsbesuchs des niederländischen Königs Willem-Alexander in Nordrhein-Westfalen wurden in Duisburg jetzt zwei gemeinsamen Absichtserklärungen zur Zusammenarbeit im Bereich Wasserstoff durch Vertreter der beiden Wirtschafts- und Klimaschutzministerien unterzeichnet. Beide Länder wollen die günstigen Bedingungen für ein grenzüberschreitendes Wasserstoffsystem nutzen. Dazu gehören die bestehenden Pipeline- und Hafeninfrastrukturen, geologische Formationen für die Wasserstoffspeicherung sowie die hohe Nachfrage nach Wasserstoff seitens der Industrie.

Die „Gemeinsame Erklärung zur weiteren Energiekooperation im Bereich der Wasserstoffinfrastruktur“ ist Ausdruck der Absicht beider Länder, ihre Anstrengungen für einen raschen und synchronen Ausbau ihrer nationalen Wasserstoffinfrastruktur fortzusetzen. Mit der Schaffung des deutschen Kernnetzes und der niederländischen Wasserstofftransportinfrastruktur sollen bis 2032 potenziell vier grenzüberschreitende Wasserstoff-Interkonnektoren realisiert und in das europäische Wasserstoffnetz integriert werden.

Die zweite gemeinsame Erklärung, die „Joint Declaration of Intent zur Durchführung einer gemeinsamen Ausschreibung im Rahmen des H2Global-Instruments“, umfasst den gemeinsamen Import von grünem Wasserstoff. Dazu soll der Deutschland bereits bestehende H2Global-Mechanismus genutzt werden. Unternehmen werden im Rahmen dieses Ansatzes über eine Stiftung dabei unterstützt, in die Produktion von grünem Wasserstoff im Ausland einzusteigen. Damit soll der Wasserstoffbedarf gesichert werden und der internationale Markthochlauf von grünem Wasserstoff unterstützt werden. Die Niederlande und Deutschland werden dazu jeweils 300 Mio. Euro für eine gemeinsame globale Ausschreibung und zehnjährige Kaufverträge für Importe von grünem Wasserstoff ab 2027 investieren. Die gemeinsame Ausschreibung im Rahmen des H2Global- Instruments ist aus Sicht der beiden Länder ein sehr wichtiger erster Schritt hin zu einer europäischen und internationalen Zusammenarbeit im Bereich grüner Wasserstoff. Auch andere europäische Länder sind eingeladen, das H2Global-Instrument zu nutzen, um individuelle Importfenster zu öffnen.

BAM und Südkorea stärken Kooperation bei Sicherheitsfragen von H2-Technologien
Beteiligt an der Kooperation mit Südkorea sind neben der BAM auf südkoreanischer Seite die Korea Gas Safety Corporation (KGS), die Hoseo University in Cheonan sowie H2KOREA, eine Organisation, die die südkoreanische Regierung zu Fragen rund um das Thema Wasserstoff berät.

Im Fokus der Zusammenarbeit steht die Gewährleistung der Sicherheit von H2-Infrastrukturen sowie der Aufbau einer Qualitätsinfrastruktur und von Regelwerken mit entsprechenden Normen und Standards für Deutschland und Südkorea, die den Markthochlauf von Wasserstoff beschleunigen sollen.

Am Rande der vierten deutsch-koreanischen Wasserstoffkonferenz, die jetzt in Seoul von der BAM mit organisiert wurde, haben sich beide Seiten insbesondere zum Thema der digitalen Qualitätssicherung sowie zur künftigen Energieversorgung mit grünem Wasserstoff und zu Fragen der Sicherheit von Gasspeichern ausgetauscht.

Vereinbart wurde neben den laufenden gemeinsamen Arbeiten zur Entwicklung digitaler Zwillinge für die Fernüberwachung von Wasserstofftankstellen und zum Projekt QI-Digital, weitere gemeinsame Projekte mit KGS zu Sicherheitsfragen von Wasserstoffanwendungen, finanziert durch das südkoreanische Ministerium für Handel, Industrie und Energie (MOTIE).

Offiziell eröffnet wurde bei dem Besuch der BAM-Delegation in Südkorea zudem auch eine Forschungsrepräsentanz der BAM mit Büros im KGS-Hauptquartier. Das gemeinsame Büro soll den regelmäßigen Austausch von Wissenschaftlern durch Workshops und Konferenzen und den Ausbau eines deutsch-südkoreanischen Netzwerkes ermöglichen sowie die Anbahnung und Umsetzung von Forschungsprojekten beschleunigen.

Die Zusammenarbeit erstreckt sich dabei über die gesamte Wertschöpfungskette von Wasserstoff, von der sicheren Herstellung, Speicherung, dem verlässlichen Transport bis zur Nutzung. Die BAM wird in Südkorea auch beim Aufbau von Wasserstoff-Pilotstädten beratend tätig werden. Ebenso stehen Fragen der Materialverträglichkeit von Wasserstoff, Aspekte der Risikobewertung sowie der Schutz von Anlagen und Systemen im Fokus der bilateralen Zusammenarbeit.


© IWR, 2023


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15.11.2023

 



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