Vattenfall baut Deutschlands größten Offshore-Windpark Nordlicht von Eemshaven aus – Hafen wird Hotspot für Offshore-Windenergie und grünen Wasserstoff
© VattenfallStockholm – Vattenfall hat einen strategischen Standort in Eemshaven, Niederlande, für den Bau und Betrieb des deutschen Windparks Nordlicht 1 und 2 mit einer Leistung von über 1.600 MW gesichert. Der Hafen hat sich zu einer der wichtigsten europäischen Drehscheiben in der Offshore-Windlogistik entwickelt. Kurze Anfahrtszeiten, moderne Infrastruktur und effiziente Wartungsschiffe ermöglichen einen besonders klimafreundlichen und sicheren Betrieb.
Mit Vattenfall nutzt ein weiterer führender Offshore-Windparkentwickler Eemshaven als Ausgangspunkt für den Bau von Offshore-Windparks in der Nordsee. Die günstige Lage direkt gegenüber der Insel Borkum auf der niederländischen Seite der Emsmündung macht den Hafen zum zentralen Logistikzentrum. Neben Ørsted, RWE und EnBW wird auch Vattenfall den Standort intensiv nutzen. Gleichzeitig entwickelt sich Eemshaven zu einem Hotspot für grüne Wasserstoffprojekte.
Vattenfall unterzeichnet Vertrag mit Eemshaven für Nordlicht 1 und 2
Vattenfall hat mit der EMS Maritime Offshore B.V. (EMO) einen Vertrag über die Nutzung eines Betriebsstandorts in Eemshaven unterzeichnet. Die neue Operation & Maintenance Base wird während Bau und Betrieb von Nordlicht 1 und 2 als zentrale Logistik- und Wartungsbasis dienen.
"Für sowohl die Bauphase als auch für den Betrieb eines so großen Offshore-Projekts wie Nordlicht 1 und 2 brauchen wir verlässliche, erfahrene Partner – mit der Ems Maritime Offshore B.V. setzt Vattenfall auf ein Unternehmen mit starken deutschen Wurzeln und langjähriger Präsenz im Offshore-Bereich," sagt Cyril Moss, Leiter des Projekts Nordlicht bei Vattenfall. "Die neue Betriebsbasis in Eemshaven ist ein wichtiger Baustein, um auch Nordlicht aufgrund der kürzeren Anfahrtszeiten effizient und klimafreundlich in Betrieb zu nehmen."
Bereits 2025 startet der Bau des Betriebsgebäudes, das Lager- und Werkstattflächen, Außenlager und Büroräume umfasst und nach hohen Nachhaltigkeitsstandards errichtet wird. Fertigstellung ist für Oktober 2026 geplant. Die Bauarbeiten für Nordlicht 1 beginnen 2026. Die ersten 68 Turbinen (Nordlicht 1) der 15 MW-Klasse vom Typ Vestas V236-15.0 MW sollen im Herbst 2027 in Betrieb gehen, die 44 Turbinen von Nordlicht 2 ab Sommer 2028. Die vollständige Fertigstellung des Windparks mit den 112 Offshore-Turbinen ist noch für 2028 geplant.
Grüner Wasserstoff aus Eemshaven
Eemshaven gewinnt nicht nur als Offshore-Logistikzentrum an Bedeutung, sondern auch als Standort für die Produktion von grünem Wasserstoff. Vattenfall plant hier eine groß angelegte Wasserstoffproduktionsanlage, die erneuerbare Energie, vor allem aus Offshore-Windparks, nutzt, um Wasserstoff emissionsfrei zu erzeugen. Nach Angaben des Newsportals hydrogenfuelnews.com soll die Anlage jährlich ausreichend Wasserstoff liefern, um rund 5.000 Lkw zu betreiben. Das Projekt erhielt im Juli 2025 eine Förderung der niederländischen Regierung als Teil eines Programms, das insgesamt 602 Megawatt Elektrolysekapazität umfasst und über 700 Millionen Euro an Zuschüssen für elf Initiativen bereitstellt.
RWE verfolgt in unmittelbarer Nähe des Hafengeländes von Eemshaven Projekte zur Wasserstoffproduktion. Der Elektrolyseur „Eemshydrogen“ mit einer Leistung von 50 MW befindet sich im Bau auf dem Gelände des Eemshavencentrale-Kraftwerks, das direkt neben dem Hafen liegt, und soll ab 2027 mit Strom aus dem nahegelegenen Onshore-Windpark Westereems (264 MW) in Betrieb gehen.“ Für ein weiteres Projekt mit 100 Megawatt Leistung, das grünen Wasserstoff aus dem Offshore-Windpark Oranje Wind (Niederlande, 795 MW) erzeugen soll, liegt die Investitionsentscheidung noch aus. Zusätzlich betreibt RWE in Eemshaven bereits ein Batteriespeichersystem mit einer Leistung von 35 MW zur Netzstabilisierung. Diese Maßnahmen unterstreichen die Rolle des Standorts Eemshaven als Zentrum für grüne Wasserstoffproduktion und unterstützen die Dekarbonisierung der Industrie in der Region.
Eemshaven – Schlüsselstandort für Offshore-Windprojekte
Der Hafen Eemshaven ist ein zentraler Logistik- und Montagehafen für Offshore-Windprojekte in der Nordsee und dient als Basis für Montage, Wartung und Logistik der Windturbinen und Fundamente. Neben Vattenfall nutzen auch Ørsted, RWE und EnBW den Hafen für Bau und Betrieb ihrer Offshore-Windparks.
Ørsted wickelt über Eemshaven die in Betrieb befindlichen Windparks Borssele 1 & 2 (Niederlande, 752 MW), Borssele 3 & 4 (Niederlande, 732 MW) und Hollandse Kust Zuid (Niederlande, 1.509 MW) ab. EnBW betreut die Windparks Hohe See (Deutschland, 497 MW) und Albatros (Deutschland, 112 MW).
RWE nutzt den Hafen als Basis für die noch im Bau befindlichen Windparks Nordseecluster A (Deutschland, 660 MW), Thor (Dänemark, über 1.000 MW) und Oranje Wind (Niederlande, 795 MW) als Basis für Monopile-Fundamente, Wartungsschiffe und Lagerflächen. Von Eemshaven unterstützt EnBW zudem den Offshore-Windpark He Dreiht (Deutschland, 960 MW), der derzeit im Bau ist, inklusive Transport von Fundamenten, Monopiles und Übergangsstücken.
Die hervorragende Infrastruktur, die Nähe zu den Projektflächen und die Möglichkeit, Service-Schiffe effizient einzusetzen, machen Eemshaven zu einem der wichtigsten Hubs für die Offshore-Windenergie in Europa.
© IWR, 2025
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