Pressemitteilung Windenergie-Agentur Bremerhaven/Bremen e.V. (WAB)
Repowering: Chance für Umbau der Windparklandschaft - Studie zeigt großen regionalen Handlungsbedarf
Bremen (iwr-pressedienst) - Bei einem Seminar der Windenergie-Agentur Bremerhaven/Bremen e.V. (WAB) haben Planungsfachleute rechtliche Rahmenbedingungen für das Repowering von Windenergieanlagen erörtert. Die Vertreter der Branche und der Landesregierungen waren sich einig, dass das Repowering eine einmalige Chance bietet, Planungsfehler aus den Anfangszeiten der Windkraftnutzung zu revidieren. Eine Studie, die im Auftrag der WAB durchgeführt wurde, zeigt jedoch, dass diese Chance in der Genehmigungspraxis der Landkreise bisher nicht gezielt aufgegriffen wird: Der Abbau und die Zusammenfassung von Einzelanlagen werden noch sehr selten verfolgt. Die erhoffte Effizienzsteigerung durch leistungsstärkere Anlagen wird durch Höhenbegrenzungen und Abstandsregelungen stark limitiert.
„Repowering ist kein Selbstläufer“, bilanziert Knud Rehfeldt von der Deutschen Windguard, die die Studie für die WAB erstellt hat. Aktuell erhalten Einzelanlagen, die vor 1996 und damit außerhalb von Vorrangflächen errichtet wurden, bei einem Repowering nicht die dafür notwendige Neugenehmigung. Bisher werden nur im Einzelfall Ersatzstandorte angeboten, an denen Anlagen zusammengefasst werden können.
Knud Rehfeld hat verschiedene Szenarien entworfen: „Bei der laufenden Genehmigungspraxis werden wir frühestens 2014 einen jährlichen Zuwachs von 500 MW durch das Repowering verzeichnen können. Würden jedoch auch die Einzelanlagen über Ersatzstandorte repowert werden und die Nabenhöhen etwas ansteigen, so könnten wir diesen jährlichen Anstieg bereits 2009 erreichen.“
Auch die beiden Planungsfachleute der Landesregierungen in Niedersachsen und Schleswig-Holstein bestätigen Rehfeldts Bilanz. In Schleswig-Holstein erhalten zudem Anlagen, die aufgrund Ihrer Gesamthöhe über 100 m eine Nachtkennzeichnung brauchen, in der Regel keine Genehmigung. Eine Einzelfallentscheidung auf der Grundlage konkreter Erweiterungsszenarien ist aber in jedem Fall möglich. In Niedersachsen empfiehlt das Land seinen Landkreisen, für Anlagen, die in bestehenden Vorrangflächen mit weniger als 1000 m Abstand zur Wohnbebauung stehen, bei einem Repowering keine Neugenehmigung zu erteilen. Aber auch hier haben Landkreise und Gemeinden die Möglichkeit, den Einzelfall abzuwägen. In Mecklenburg-Vorpommern sollen die 321 Einzelanlagen, die außerhalb von Eignungsgebieten stehen, keine Neugenehmigung erhalten.
Babette Dunker, bei der WAB zuständig für das Thema Repowering sieht einen wesentlichen Ansatzpunkt für ein abgestimmtes Vorgehen in den Regionen: „Der Umbau der Windparklandschaft ist insbesondere für Kommunen und Anwohner interessant: Wenige große und gebündelte Anlagen passen häufig besser in das Landschaftsbild als viele kleine und vereinzelt stehende Anlagen. Die Kommunen müssen daher aktiv werden, um diesen Umbau in regionalen Kooperationen vorzubereiten.“ Die WAB möchte daher bei den Kommunen für diesen Weg werben und mit Ihnen über mögliche Szenarien sprechen.
Stefan Brassel von L&L Rotorservice erläuterte in seinem Vortrag, dass Planungsfachleute nicht nur frühzeitig an die Genehmigung sondern auch an die Qualitätssicherung der alten Anlagen denken müssen: „Um die Anlagen gewinnbringend verkaufen zu können, müssen sich Betreibergesellschaften, Planer und Vermarktungsunternehmen frühzeitig abstimmen, um die notwenigen Maßnahmen für die Qualitätssicherung einzuleiten.“
Die von der Deutschen Windguard GmbH durchgeführte Studie wird Ende Februar vorliegen und auf der Internetseite der WAB als Download zur Verfügung stehen.
Weitere Informationen:
Babette Dunker
WAB-Geschäftsstelle
Tel. 0471–39177-12
E-Mail: mailto:babette.dunker@windenergie-agentur.de
Bremen, den 03. Februar 2005
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