Erneuerbare Energien Ausbau: 50Hertz-Chef erwartet stark sinkende Strompreise - Gefahr von Dunkelflauten oft übertrieben
Osnabrück - Der Vorsitzende der Geschäftsführung des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz, Stefan Kapferer, geht davon aus, dass die Strompreise in Deutschland deutlich und dauerhaft bei stark steigendem Anteil erneuerbarer Energien sinken.
Bereits jetzt sänken die Strombörsenpreise "gewaltig", sobald der Erneuerbaren-Anteil im 50Hertz-Netz auf mehr als 90 Prozent steige, sagte Kapferer im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Im Jahresdurchschnitt 2022 seien in jeder 6. Stunde 100 Prozent erreicht worden, was zu Preisen von 10 Cent oder weniger pro Kilowattstunde führe. Den Erneuerbaren-Ausbau voranzutreiben, sei das beste Unterstützungsprogramm für unsere Industrie, so Kapferer gegenüber der NOZ.
Der 50Hertz-Chef nimmt damit auch Warnungen vor dauerhaft hohen Energiekosten den Wind aus den Segeln. Zur Wahrheit gehöre, dass der Strom in Deutschland auch früher teurer gewesen sei als in vielen anderen Ländern. Nicht der niedrigste Preis könne das Ziel sein, sondern einer, der die Unternehmen wettbewerbsfähig halte. Da sehe er aber keine dauerhafte Gefahr, nachdem die Preise gegenüber dem letzten Jahr schon ganz erheblich gesunken sind, so Kapferer im Gespräch mit der NOZ.
Auch die Gefahr von Dunkelflauten wird aus Sicht von Kapferer häufig übertrieben. Es bleibe zwar eine Herausforderung, wenn der Wind eine Weile nicht wehe und die Sonne längere Zeit nicht scheine. Aber das Problem reduziere sich Stück für Stück. Stromerzeugung aus Windkraft und Photovoltaik ergänzten sich im Jahresverlauf gut, es gebe Interkonnektoren in Nachbarländer, die über Stromüberschüsse aus Erneuerbaren verfügen, hinzu komme mehr Offshore-Wind und damit mehr Kontinuität in der Erneuerbaren-Erzeugung, so Kapferer gegenüber der NOZ. Überdies könnten die Speicherkapazitäten der Stauseen in Skandinavien flexibel genutzt werden, und es gebe den Stromaustausch mit Nachbarländern wie Frankreich.
© IWR, 2025
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