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Was Analysten vom Siemens-Gamesa-Deal halten

Münster – Siemens steigt groß beim spanischen Windenergieanlagen-Hersteller Gamesa ein. Neue Aktien und eine Sonderprämie für Gamesa-Altaktionäre sollen dafür sorgen, dass Siemens nach der Transaktion 59 Prozent der Anteile am neuen Gemeinschaftsunternehmen hält. Diese Pläne klingen auch aus Analystensicht plausibel.

Der neue Windenergie-Riese soll pro forma auf einen Auftragsbestand von ca. 20 Milliarden Euro, einen Umsatz von über 9 Milliarden Euro und ein angepasstes Betriebsergebnis von rund 840 Millionen Euro kommen. Bei den meisten der acht vorliegenden Analystenkommentare für die Siemens-Aktie wird der Deal als "strategisch sinnvoll" bezeichnet. Die Bewertungen und Kursziele für die Siemens-Aktie fallen dennoch auseinander.

Baader Bank: Ausgestaltung positiv
Bei der Baader Bank wir in einem Kommentar vom heutigen Montag (20.06.2016) die Einschätzung mit "hold" sowie das Kursziel von 100 Euro bestätigt. Die Ausgestaltung der Windenergie-Fusion mit Gamesa sei positiv für Siemens, so Analyst Günther Hollfelder. Das gelte sowiehl aus unternehmensstrategischer Sicht als auch für die Aktionäre. Vor allem vermeide der Industriekonzern hohe Barmittelaufwendungen, so der Experte der Baader Bank.

DZ Bank: Strategisch überzeugende Fusion
Kaufen würden Experten der DZ Bank die Siemens-Aktie. Sie haben diese Einstufung nach dem vereinbarten Deal mit Gamesa mit einem fairen Wert von 105 Euro bestätigt. Bei Analyst Alexander Hauenstein ist von einer strategisch überzeugenden Fusion mit einer komplexen Transaktionsstruktur die Rede (20.06.2016).

Independent Research: Vergleichsweise geringer Mittelabfluss
Beim Analysehaus Independent Research hat die Übernahme ebenfalls zu keiner Änderung der Einstufung ("halten") oder des Kursziels (100 Euro) geführt. Aus Sicht von Analyst Zafer Rüzgar sei der Zukauf aus strategischer Sicht zu begrüßen. Vorteilhaft für Siemens sei unter anderem der vergleichsweise geringe Mittelabfluss sowie die beibehaltene Börsennotierung des spanischen Windkraftanlagen-Herstellers (20.06.2016).

Morgan Stanley: Relativ geringe Investition
Morgan Stanley bleibt für die Siemens-Aktie bei "equal-weight" und einem Kursziel von 96 Euro. Analyst Ben Uglow bezeichnete die Investition als "relativ gering". Mit ihr stärke der deutsche Elektrotechnikkonzern diesen Geschäftsbereich deutlich. Die Anleger dürften dies positiv aufnehmen, so Uglow (20.06.2016).

JPMorgan: Eigenständiger Ausbau wäre mühsamer
Auch für JPMorgan hat der Deal keine größeren Auswirkungen auf die Bewertung von Siemens. Somit wurde die Einstufung ("neutral") bestätigt. Gamesa sei kosteneffizient und recht stark präsent in den Schwellenländern, so Analyst Andreas Willi. Der eigenständige Ausbau der Windkraftsparte wäre für die Deutschen mühsamer gewesen (20.06.2016).

UBS: Globaler Marktführer entsteht
Bei der UBS wurden die Kaufempfehlung ("buy") und das Kursziel von 100 Euro bestätigt. Aus Sicht von Analyst Guillermo Peigneux Lojo entstehe mit der Transaktion und der Zusammenlegung mit der Siemens-Windkraftsparte der globale Marktführer. Mit unerwartet hohen Umsatz- und Kostensynergien von bis zu 1,7 Milliarden Euro sei das Geschäft wertsteigernd, so der Experte (20.06.2016).

Bereits Ende der letzten Woche hatten auch die Analysten von NordLB ("kaufen", Kursziel 106 Euro) und Commerzbank ("hold", Kursziel: 96 Euro) die Windenergie-Großfusion kommentiert. Auch sie bestätigten jeweils die bereits bestehende Einschätzung.

© IWR, 2016

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20.06.2016

 



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