Windpark in Niedersachsen erhält bedarfsgesteuerte Nachtkennzeichnung
Hannover – Ein Windpark, der auch in der Nacht dunkel bleibt, solange sich kein Flugobjekt nähert: Das ist das Ziel der bedarfsgesteuerten Nachtkennzeichnung (BNK). Der Befeuerungs-Spezialist Quantec aus Hannover plant das anwohnerfreundliche System nun erstmals bei einem Windpark als Full-Service-Projekt.
Der niedersächsische Windpark Bollenhagen des Projektierers innoVent wird in diesem Frühjahr als erstes Full-Service-Projekt mit einer bedarfsgesteuerten Nachtkennzeichnung (BNK) ausgerüstet. Die Realisierung des Projektes übernimmt die Quantec Sensors, den Betrieb das neu gegründete Schwesterunternehmen Quantec Operations.
Quantecs erster BNK-Full-Service-Windpark in der Bauphase
Am niedersächsischen Jadebusen entsteht derzeit der Windpark Bollenhagen. Um den Forderungen der Anwohner nach möglichst wenig Lichtemissionen gerecht zu werden, hat der Projektierer innoVent GmbH den Befeuerungsspezialisten Quantec mit der Ausstattung einer bedarfgesteuerten Nachtkennzeichnung beauftragt. Das BNK-System wird dabei erstmals als Quantec-Full-Service-Projekt in Betrieb gehen. Das heißt, Quantec übernimmt die kompletten Consulting-, Service- und Engineering-Tätigkeiten für die Realisierung des BNK-Systems. Die bedarfsgesteuerte Nachtkennzeichnung soll dafür sorgen, dass der Windpark Bollenhagen nachts dunkel bleibt, wenn sich nicht gerade ein Flugobjekt nähert.
Neugegründetes Schwesterunternehmen übernimmt Betrieb
Der Windpark Bollenhagen wird derzeit von der niedersächsischen innoVent GmbH errichtet. „Das Gelände ist bereits seit Dezember soweit erschlossen worden, dass wir planmäßig in diesem Frühjahr mit dem Aufbau der Anlagen beginnen konnten“, so innoVent-Chef Eckart Weise. Die anschließende Realisierung des BNK-Systems wird die Quantec Sensors realisieren. Den Betrieb des Radarsystems wird das Schwesterunternehmen Quantec Operations übernehmen. Die Quantec Operations hatte die Quantec Gruppe erst im Dezember 2016 gegründet, um ihr Service-Portfolio um den Betrieb von BNK-Systemen zu erweitern.
Alexander Gerdes, Geschäftsführer der Quantec Sensors: „Unsere bisherigen Kernkompetenzen in den Bereichen Kommunikationstechnik und Befeuerungstechnik verbinden sich in der BNK-Systemintegration zu einer innovativen Gesamtlösung. Wir bieten die BNK Signale als Dienstleistung für einzelne Windenergieanlagen oder auch für große Windparks an. Bei Bedarf optimieren und ertüchtigen wir deren Kommunikationsnetzwerke ebenso wie veraltete Befeuerungssysteme – ein ganzheitliches Konzept."
Anschluss von BNK-Systemen unterschiedlich kompliziert und teuer
Die acht Siemens-Turbinen im Windpark Bollenhagen, die voraussichtlich bis Mitte des Jahres in Betrieb gehen sollen, besitzen eine zentrale Schnittstelle zur Anbindung der Befeuerungssysteme. Dadurch ist der Anschluss des BNK-Systems einfach und ohne weitere Umrüstungen umsetzbar. Bei Erweiterungen von Windparks dagegen müsse grundsätzlich eine Überprüfung stattfinden, ob und wie die vorhandene oder geplante Kommunikationsinfrastruktur und die entsprechenden Befeuerungssysteme genutzt werden können, so das Unternehmen. Eine Anbindung an das BNK-Signal könne prinzipiell unabhängig von Alter und Typ der Windenergieanlage erfolgen, allerdings seien gegebenfalls Optimierungen beziehungsweise Ertüchtigungen vor einem Anschluss an das System notwendig. Daher empfiehlt Quantec Sensors bei neuen Windparks eine frühzeitige Kontaktaufnahme mit Anbietern von BNK-Systemen, um spätere Nachrüstungskosten zu vermeiden.
© IWR, 2017
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