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Tennet in Niederlanden für riesige Offshore-Leistung zuständig

© Tennet© TennetArnheim - Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet hat vom niederländischen Energieministerium die Verbindungsverantwortung riesiger Offshore-Kapazitäten an das niederländische Stromnetz erhalten. Bis zum Jahr 2030 soll Tennet fast 10.000 MW ans Netz bringen.

Für einen Teil der geplanten Offshore-Anbindungen in den Niederlanden wird Tennet auf die bereits standardisierte Wechselstromanbindungen zurückgreifen. Geplant ist aber auch die Errichtung von HGÜ-Verbindungen mit Kabeln der 525 Kilovolt (kV)-Ebene wie sie bei Nordlink, dem Seekabel zwischen Deutschland und Norwegen zum Einsatz kommen.

Tennet bindet zwischen 2024 und 2030 rd. 6.000 MW an Offshore-Leistung an
Der niederländische Minister für Wirtschaft und Klima (EZK) hat im Zuge der Umsetzung der Pläne für den Ausbau der Offshore-Windenergie bis 2030 den niederländischen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) Tennet die Verbindungsverantwortung für eine Offshore-Kapazität von insgesamt 9.600 Megawatt (MW) übertragen. Davon sollen 5.600 MW als Wechselstromanbindungen und 4.000 MW als innovative Gleichstromanbindungen realisiert werden.

Bis 2023 entfallen davon im Rahmen des niederländischen Energieabkommens 3.500 MW auf den Anschluss der Offshore-Windbereich Borssele (700 MW) sowie Niederländische Küste Süd (1.400 MW) und Niederländische Küste Nord (1.400 MW). Die Realisierung der Netzanschlüsse erfolgt hier in Form der bereits standardisierten Wechselstromanbindungen.

Zwischen 2024 und 2030 soll Tennet zusätzlich 6.100 MW Offshore-Kapazität ans niederländische Stromnetz anschließen. Dabei soll in den Windenergiegebieten Hollandse Kust (Westen) und im Norden der Wattinseln der Anschluss über 700 MW Offshore-Transformatorstationen. Über 220 Kilovolt (kV)-Wechselstromkabel wird der Strom dann gebündelt an die Küste transportiert.

In der Windenergiezone IJmuiden Ver auf See werden zwei Gleichstromanbindungen (Kabel und Umrichterstationen) realisiert. Nach Angaben von Tennet werden diese zum ersten Mal weltweit mit einer Leistung von 2.000 MW realisiert. Mit dieser Konfiguration kann einerseits die Größe des Gebietes optimal ausgenutzt werden. Zudem passt diese Art der Netzanbindung auch zu den Wünschen der Windindustrie für größere Windparks, so Tennet. Bei einer größeren Kapazität von 2.000 MW sind nur zwei anstelle von sechs Kabel erforderlich. Das spart Kosten und reduziert den Platzbedarf. Zudem werden weniger Trassen für die Weiterleitung des Stroms an Land benötigt, was die Umwelt so weit wie möglich schont, so Tennet.

Status quo Offshore-Windenergie in den Niederlanden
Die Niederlande hatten 2013 einen Ausbau der Offshore-Kapazitäten bis 2023 auf 4.500 MW beschlossen. Die neue Roadmap bis zum Jahr 2030 sieht zusätzliche Offshore-Windparks mit einem Volumen von 7.000 MW vor, so dass sich eine Gesamtkapazität von 11.500 MW ergibt.

Bereits in Betrieb sind in den Niederlanden die Nordsee-Windparks Egmond aan Zee (108 MW), Prinses Amalia (120MW), Luchterduinen (129 MW) und Buitengaats en Zee-Energie (Gemini, 600 MW).

In der Offshore Wind Farm Zone Borssele werden die Teilprojekte Borssele I und II (rd. 752 MW) von Orsted und Borssele III und IV (rd. 730 MW) von dem Blauwind-Konsortium umgesetzt. Für Borssele V (19 MW Teststandort) hat das Two Powers Konsortium den Zuschlag erhalten. Die Projekte Hollandse Kust Zuid I und II (rd. 740 MW) hat Vattenfall gewonnen. Am 14.03.2019 wurde die Ausschreibungsfenster für die Offshore Zonen Hollandse Kust Zuid III und IV (rd. 700 MW) geschlossen.

Offen bzw. noch nicht vergeben sind die Zonen Hollandse Kust Noord, Site V (700 MW), die Wind Farm Zone Hollandse Kust West (rd. 1.400 MW), die Zone Ten Noorden van de Waddeneilanden (700 MW) und IJmuiden Ver (rd. 4000 MW).

© IWR, 2019


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10.04.2019

 



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