CO2-Speicherung: Northern Lights Konsortium investiert mehr als eine halbe Milliarde Euro für Phase 2 des CCS-Projekts
© Northern LightsStavanger, Norwegen - CCS (Carbon Capture and Storage) steht für die Abscheidung und Speicherung bzw. CCU (Carbon Capture and Usage) für die Abscheidung und Nutzung von CO2. Die Anwendung der CCS-/CCU-Technologie und ihre Wirkung für den Klimaschutz sind umstritten. In Norwegen hat ein zentrales CCS-Projekt kürzlich grünes Licht für die Umsetzung der zweiten Phase erhalten.
Die Energiekonzerne Equinor, Shell und Total Energies haben im Rahmen ihres Joint Ventures nun die zweite Phase des Northern Lights CCS-Projekts offiziell genehmigt. Die Entscheidung ist nach der Unterzeichnung einer kommerziellen Vereinbarung mit Stockholm Exergi über den Transport und die Speicherung von 900.000 Tonnen biogenem CO2 pro Jahr über 15 Jahre gefallen. Die erste Phase des Northern Lights-Projekts mit einem jährlichen Speichervolumen von 1,5 Mio. t wurde im vergangenen Jahr 2024 fertiggestellt. In der zweiten Phase steigt das jährliche Speichervolumen auf 5 Mio. t CO2 an.
Grünes Licht für Ausbau der CO2-Speicherkapazitäten: Investitionen von 640 Mio. Euro geplant
Die Energiekonzerne Equinor, Shell und Total Energies haben eine endgültige Investitionsentscheidung (FID) für die zweite Phase der Erschließung des CCS-Projekts Northern Lights getroffen. Die Entscheidung für die Umsetzung der zweiten Phase erfolgte nach der Unterzeichnung einer kommerziellen Vereinbarung mit Stockholm Exergi über den Transport und die Speicherung von 900.000 Tonnen biogenen CO2 pro Jahr über einen Zeitraum von 15 Jahren. Das Engagement der Kunden ist laut Equinor ein entscheidender Bestandteil der Wertschöpfungskette für die Abscheidung, den Transport und die Speicherung von Kohlendioxid (CCS).
„Dies ist ein wichtiger Schritt in der weiteren Entwicklung einer groß angelegten Wertschöpfungskette für Kohlenstoffabscheidung, -transport und -speicherung. Die Unterstützung durch die norwegische Regierung und die Europäische Kommission hat wesentlich dazu beigetragen, dass wir Phase 1 erfolgreich abschließen und Phase 2 vorantreiben konnten“, so Anders Opedal, CEO von Equinor.
Die Investitionen der Projektpartner Equinor, Shell und Total Energies belaufen sich auf 7,5 Mrd. NOK (rd. 639 Mo. Euro). Darin enthalten ist eine Bewilligung von 131 Mio. € (ca. 1,5 Mrd. NOK) aus dem Finanzierungsprogramm Connecting Europe Facility (CEF), das von der Europäischen Kommission genehmigt wurde.
In Phase zwei von Northern Lights soll die Kapazität zur Einspeicherung von CO2 von 1,5 Mio. Tonnen pro Jahr (Mtpa) auf mindestens 5 Mtpa erhöht werden. Diese Erweiterung umfasst zusätzliche Onshore-Speichertanks, einen neuen Anlegesteg und weitere CO2-Einspeisungen von Vertragspartnern.
Northern Light: Wichtiger Baustein im Rahmen eines europäischen Netzes zur CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS)
Northern Lights ist ein gemeinsames Projekt von Equinor, Shell und Total Energies, die im Rahmen des Northern Lights Joint Ventures die Infrastruktur für den Transport und die dauerhafte Speicherung von CO2 aus verschiedenen industriellen Quellen aufbauen. Der Fokus liegt darauf, CO2 in unterirdischen Lagerstätten im Hafsfjord bei Øygarden (Norwegen) in einer Tiefe von etwa 2.600 Metern unter dem Meeresboden zu speichern. Das Projekt gilt als wichtiger Baustein im Rahmen eines europäischen Netzes zur CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS). Ziel des Projekts ist es, im Rahmen der im September 2024 fertiggestellten ersten Phase jährlich bis zu 1,5 Millionen Tonnen CO2 zu speichern. Zu den Vertragspartnern, die in der ersten Phase des Northern Lights-Projekts Vereinbarungen zur CO2-Speicherung unterzeichnet haben, gehören der Düngemittelkonzern Yara und der dänische Energiekonzern Orsted. Die Inbetriebnahme von Phase 1 ist für den Sommer 2025 geplant. Nach dem aktuellen Stand ist in der zweiten Phase eine Erhöhung der jährlichen Speicherkapazität auf 5 Mio. Tonnen pro Jahr geplant. Yara will ab 2026 aus der Ammoniak-Produktion in den Niederlanden jährlich 800.000 Tonnen CO2 abscheiden und speichern. Ørsted will ab 2026 jährlich insgesamt 430.000 Tonnen biogenes CO2 abscheiden und speichern. Davon entfallen 280.000 Tonnen pro Jahr auf CO2, das aus dem mit Holzhackschnitzeln befeuerten Block im Kraftwerk Asnæs abgeschieden werden soll. Die übrigen 150.000 Tonnen CO2 pro Jahr sollen aus dem strohbefeuerten Block des Kraftwerks Avedøre abgeschieden werden.
Parallel zum Northern Lights Projekt verfolgt Norwegen mit dem Longship-Projekt ein Leuchtturm-Projekt, das die gesamte CCS-Wertschöpfungskette aus Abscheidung, Transport und Speicherung abdeckt. Es umfasst dabei sowohl die industrielle CO2-Abscheidung als auch die Nutzung der Infrastruktur von Northern Lights für den Transport und die Speicherung.
© IWR, 2025
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