Back-Up für die Energieversorgung: LEAG-Gaskraftwerk Leipheim geht in Betrieb
© LEAG / Andreas FrieseCottbus - In der Nähe von Ulm hat der ostdeutsche Energieversorger LEAG sein erstes Gaskraftwerk in Süddeutschland in Betrieb genommen. In Kooperation mit Siemens Energy soll das 300 MW-Gasturbinenkraftwerk Leipheim (GKL) künftig dazu beitragen, als Back-Up für die Energieversorgung die deutsche Energiewende abzusichern.
Zum Einsatz kommen wird die Anlage ausschließlich auf Anforderung des Netzbetreibers Amprion, der sie zur Sicherung der Netzstabilität vor dem Hintergrund der Abschaltung der letzten Atomkraftwerke und des parallel laufenden Kohleausstiegs in Auftrag gegeben hat. Das Gaskraftwerk Leipheim wurde als besonderes netztechnisches Betriebsmittel gemäß Energiewirtschaftsgesetz im Netzgebiet von Amprion errichtet. Bei der Anlage handelt es sich um eines von vier Netzstabilisierungs-Projekten bundesweit.
Wie auch die beiden anderen netzstabilisierenden Gasturbinenkraftwerke der LEAG, Thyrow und Ahrensfelde bei Berlin, wird das Kraftwerk am Standort Leipheim vom LEAG-Kraftwerk Schwarze Pumpe überwacht und ist in dessen leittechnisches System eingebunden. Das hochautomatisierte Kraftwerk kann in weniger als 30 Minuten per gesichertem Fernzugriff von der zentralen Leitwarte von Siemens Energy in Erlangen angefahren werden, um die erforderliche Leistung ins Netz einzuspeisen. Die Betriebsführung und Instandhaltung vor Ort in Leipheim übernimmt ebenfalls Siemens Energy.
Netzstabilisierende Anlagen wie das Gaskraftwerk Leipheim seien in der aktuell herausfordernden Zeitenwende der Energiewirtschaft als Zwischenlösung alternativlos. Mittelfristig werde aber eine neue Generation von Gaskraftwerken benötigt, die bis 2030 H2-Ready errichtet werden und danach schrittweise auf einen Vollbetrieb mit grünem Wasserstoff umgestellt werden, betonte LEAG-CEO Thorsten Kramer anlässlich der Inbetriebnahme des Gaskraftwerks Leipheim. „Mit dieser Perspektive planen wir an diesem Standort bereits heute ein weiteres Gaskraftwerk für die Energiewende in Süddeutschland. Es wird sich in einer ähnlichen Größenordnung bewegen, aber H2-Ready sein“, so Kramer weiter.
© IWR, 2024
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