Wärmewende: Rheinenergie plant Deutschlands größte Wärmepumpe mit 150 MW Leistung
Köln – Die Rheinenergie hat Mitte Juni 2023 den Planungsauftrag für eine Großwärmepumpe in einer Leistungsklasse erteilt, die es bislang in Europa und Deutschland noch nicht gibt. Die neue Anlage soll Umweltenergie des Rheinwassers nutzen und 150 MW Leistung liefern, die erzeugte „grüne“ Wärme wird in das Fernwärmenetz der Kölner Innenstadt eingespeist.
Die Anlage kann für sich genommen rund 30.000 Wohneinheiten beheizen und erhöht die bestehende Fernwärme-Netzkapazität der Rheinenergie um insgesamt 15 Prozent. Nach aktuellem Plan ist vorgesehen, dass der Baubeginn Anfang 2024 erfolgt, eine Inbetriebnahme ist für Anfang 2027 geplant. Eine weitere 50-Megawatt-Wärmepumpe soll den Standort Köln-Merkenich im Kölner Norden ertüchtigen und ihre Wärmeleistung an die dortigen Stadtteile und Industriebetriebe abgeben.
Ein zweiter Baustein für die Dekarbonisierung der Wärme in Köln ist laut Rheinenergie Wasserstoff. Nach jetzigem Stand der Pläne wird Köln eine gute Anbindung an entstehende überregionale Wasserstoffnetze erhalten. Dies ermöglicht die Umstellung der bisherigen fossil befeuerten kombinierten Strom- und Wärmeerzeugungsanlagen auf dekarbonisierte Quellen. In den ersten Phasen des Aufbaus einer Wasserstoffversorgung dürften zunächst Industrie und die zentrale Wärmeerzeugung versorgt sein. In einem weiteren Schritt sollen Privathaushalte folgen.
Der Trend zu Großwärmepumpen mit immer höheren Leistungen für den Einsatz in der Wärmeversorgung mit Anschluss an ein Fernwärmenetz ist unverkennbar. Im dänischen Esbjerg hat MAN Solutions eine Wärmepumpe mit einer Gesamtwärmeleistung von 50 MW errichtet, die ca. 235.000 MWh Wärme jährlich erzeugen wird. Strom aus nahe gelegenen Windparks sowie das Meerwasser stehen als Wärmequelle zur Verfügung.
© IWR, 2025
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