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Nordex will mit Acciona Windpower unter die Top Five der Windbranche

Hamburg – Am 4. Oktober 2015 teilte der Hamburger Windenergieanlagen-Hersteller Nordex mit, den spanischen Hersteller Acciona Windpower für insgesamt 785 Millionen Euro zu übernehmen. Die Analysten haben diese Partnerschaft nahezu ausnahmslos gelobt. Nun gibt Nordex weitere Hintergründe und Details zu dem Deal bekannt.

In einem Brief an die Aktionäre geht CEO Lars Bondo Krogsgaard darauf ein, dass Nordex seit geraumer Zeit von Branchenexperten und Analysten als Übernahmekandidat gehandelt worden sei. Dabei habe Nordex schon während des erfolgreichen Turnarounds immer betont, dass kein "Zu-Verkaufen"-Schild im Fenster hänge. Krogsaard sieht das Potenzial, mit dem neuen Partner zu einem der Top-5-Anbieter in der Windbranche zu wachsen.

Wachstum für neue Märkte, Versorger-Geschäfte und Local-Content-Anforderungen
Wie Krogsgaard ausführt, hätten die Branchenbeobachter bei der Einschätzung, Nordex sei ein Übernahmekandidat, stets im Hinterkopf gehabt, dass in der weiter wachsenden Windindustrie Größe ein wichtiger Erfolgsfaktor ist und bestätigt diese Annahme. Nordex stelle das ebenfalls zunehmend fest, sei es bei der Erschließung neuer Märkte, der Adressierung von großen Energieversorgern oder der Reaktion auf steigende Anforderungen bezüglich lokaler Wertschöpfung.
Mit dem Kauf von Acciona Windpower durch Nordex könne man diese Herausforderungen nun noch besser angehen und die Zukunft „proaktiv“ gestalten. Acciona Windpower werde eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Nordex und habe sich mit „sehr wettbewerbsfähigen Produkten und Lösungen sowie durch die erfolgreiche Marktbearbeitung in Wachstumsmärkten wie Südafrika, Mexiko oder Brasilien“ binnen weniger Jahre einen sehr guten Ruf erarbeitet. Zudem werde Acciona S.A. im Zuge der Transaktion größter strategischer Anteilseigner an der „neuen“ Nordex. Kroogsgard sieht auch darin zusätzliches Wachstumspotenzial für die kommenden Jahre, da Acciona zu den größten Windparkbetreibern weltweit gehört.

Aktienmärkte haben positiv auf die Pläne reagiert
Die Acciona-Gruppe erhält im Rahmen der Transaktion 16,1 Millionen Nordex-Aktien aus einer bedingten Kapitalerhöhung. Dabei wird die Nordex-Aktie mit 26,00 Euro. Dieser Preis, der einen Kurs-Aufschlag von knapp zehn Prozent zum Kursniveau am Tag der Unterzeichnung des Deals entspricht, sei nach Einschätzung des Nordex-CEO ein starker Vertrauensbeweis in die zukünftige Zusammenarbeit. Und auch die Aktienmärkte hätten sehr positiv auf die Pläne reagiert. Der Nordex-Aktienkurs ist seit der Veröffentlichung der Nachricht bezüglich der Übernahme in der Spitze um mehr als 16 Prozent geklettert. Im Handel am heutigen Dienstag gibt die Nordex-Aktie bislang um 3,2 Prozent auf 26,97 Euro nach (Stand 14:54 Uhr, Börse Stuttgart), das bedeutet immer noch ein Plus seit der Übernahme-Nachricht von rund 7,5 Prozent. Durch die bedingte Kapitalerhöhung ergibt sich eine Summe von rund 419 Mio. Euro. Die weiteren 366 Mio. Euro werden als Barkomponente an Acciona gezahlt.

Kroogsgard: Integration beider Unternehmen ist ein weiteres großes Projekt
Kroogsgard erklärte weiter: „Uns ist bewusst, dass wir neben der Umsetzung des aktuellen Wachstums nun mit der Integration beider Unternehmen ein weiteres großes Projekt zu bewältigen haben. Die Gespräche mit den Beteiligten auf Seiten von Acciona Windpower stimmen mich dafür aber sehr zuversichtlich. Wir haben in den Monaten der Gespräche und Verhandlungen viele Gemeinsamkeiten festgestellt und zusammen eine Vorstellung für die kommenden Jahre entwickelt. Zudem ergeben sich durch die unterschiedliche regionale Marktbearbeitung absehbar nur wenige organisatorische Überschneidungen.“ Der Mann an der Nordex-Spitze sei daher sehr zuversichtlich, dass die Integration beider Partner schon bald gelingen werde. In der neuen Aufstellung habe Nordex das Potenzial, in den kommenden Jahren zu einem der Top-5-Anbieter in der Windbranche zu werden. Im Jahr 2014 hatte Vestas weltweit die Nase vorn. Dahinter folgten die Windkraftanlagen-Hersteller Siemens, GE Wind, Goldwind und Enercon.

© IWR, 2015

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13.10.2015

 



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